

Drosera paradoxa
Allgemeines
Drosera paradoxa ist eine fleischfressende Pflanze aus der Familie der SonnentaugewĂ€chse (Droseraceae). Ihre bisher bekannte Verbreitung beschrĂ€nkt sich auf die tropischen Regionen des nördlichen Australien, insbesondere in den Bundesstaaten Northern Territory und Western Australia. Die Art wurde erst 1997 in der Fachliteratur beschrieben und ist wegen ihres auĂergewöhnlichen Habitus und ihrer Anpassung an extreme Standorte bei botanisch Interessierten und Sammlern geschĂ€tzt.
ĂuĂere Merkmale
Die Pflanze wĂ€chst meist als ausdauernde, krautige Rosette und bildet zur BlĂŒtezeit einen auffĂ€lligen, hoch aufragenden BlĂŒtenstand, der mehrere Dezimeter Höhe erreichen kann. Die BlĂ€tter sind lĂ€nglich-lanzettlich und dicht mit DrĂŒsenhaaren besetzt, die an ihren Spitzen schleimhaltiges Sekret absondern. Dieses Sekret dient dem Fang und der Verdauung kleiner Insekten. Die FĂ€rbung der BlĂ€tter variiert von verschiedenen GrĂŒntönen bis hin zu Rottönen, abhĂ€ngig von den LichtverhĂ€ltnissen.
Lebensweise
Als spezialisierte Karnivore fĂ€ngt die Pflanze mit ihren klebrigen BlĂ€ttern kleine Insekten, die sich in dem Sekret verfangen. Nach dem Fang werden Verdauungsenzyme ausgeschieden, welche die Beute zersetzen und die NĂ€hrstoffe fĂŒr das Pflanzenwachstum verfĂŒgbar machen. Diese zusĂ€tzliche Nahrungsquelle ist essenziell, da die Art in nĂ€hrstoffarmen Böden vorkommt.
Lebensraum und Schutz
Die natĂŒrlichen Habitate umfassen saisonal ĂŒberflutete Savannen, offene Felsplateaus und temporĂ€r feuchte Standorte mit vollkommen nĂ€hrstoffarmen Böden. Die Populationen sind hĂ€ufig an stark schwankende WasserstĂ€nde, hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung angepasst. Obwohl derzeit keine akute Bedrohung fĂŒr die Art besteht, können Habitatzerstörung, LandnutzungsĂ€nderungen und invasive Arten lokal zur GefĂ€hrdung beitragen. Formeller Schutz erfolgt vor allem durch die Ausweisung entsprechender Schutzgebiete.
Kultivierung
Die Kultivierung dieser Species gilt als anspruchsvoll und bleibt meist spezialisierten Liebhabern oder botanischen GÀrten vorbehalten. Entscheidend ist die Nachbildung der naturnahen Bedingungen mit ausgeprÀgten saisonalen Rhythmen.
Besonderheiten
Die Art fĂ€llt insbesondere durch ihr ungewöhnliches, verzweigtes Wachstum auf, das auf ihren wechselnden Lebensraum angepasst ist. Sie kann sowohl kriechende, niederliegende als auch aufrechte Sprosse ausbilden. Diese Form des Wachstums ist unter den Sonnentau-Arten ein Alleinstellungsmerkmal. Charakteristisch ist auch die FĂ€higkeit, sowohl wĂ€hrend der Regenzeit als auch wĂ€hrend anhaltender Trockenperioden zu ĂŒberleben, indem sie das Wachstum weitgehend einstellt oder umstrukturiert.
Pflege
Licht
Ein sehr heller, sonniger Standort ist essenziell. Direkte Sonne fördert eine kompakte Wuchsform und die Ausbildung intensiver BlattfĂ€rbung. Bei Kultur am Fenster ist SĂŒdausrichtung optimal, im GewĂ€chshaus ausreichend Belichtung durch Zusatzbeleuchtung in den lichtarmen Monaten sinnvoll.
Temperatur
WĂ€hrend der Vegetationsperiode werden hohe Temperaturen zwischen 28â40âŻÂ°C am Tag und 15â25âŻÂ°C in der Nacht toleriert. In Ruhephasen soll eine leichtere AbkĂŒhlung erfolgen, jedoch vermeiden, dass Temperaturen unter 10âŻÂ°C fallen.
Wasser
BewĂ€sserung erfolgt ausschlieĂlich mit weichem Wasser, idealerweise Regen- oder destilliertem Wasser. Der Untersetzer kann in der Wachstumszeit dauerhaft leicht mit Wasser gefĂŒllt werden. In der Ruhezeit Wassergaben reduzieren, damit der Wurzelstock nicht faulen kann.
Boden
Ein lockeres, mineralisches Substrat musste verwendet werden, beispielsweise eine Mischung aus Quarzsand, wenig WeiĂtorf und etwas Lavagranulat. Die Substratdicke sollte ausreichend sein, um der starken Wurzelbildung entgegenzukommen.
NĂ€hrstoffe
DĂŒngergaben sind nicht notwendig und können schĂ€dlich wirken. Die Pflanze deckt ihren NĂ€hrstoffbedarf durch den Fang von Insekten bzw. gelegentliche FĂŒtterung mit kleinen Beutetieren.
Luftfeuchtigkeit
Eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 50âŻ% ist zu empfehlen. Bei Kultur im Wohnraum kann eine Glasschale mit Wasser in der NĂ€he oder gelegentliches BesprĂŒhen helfen.
Ruheperiode
WĂ€hrend der Trockenzeit am Naturstandort zieht sich die Pflanze zurĂŒck und stellt das Wachstum weitgehend ein. In Kultur muss die Wasserversorgung verringert, aber ein vollstĂ€ndiges Austrocknen des Substrats vermieden werden. Die Temperatur kann leicht abgesenkt werden, das Lichtangebot bleibt jedoch hoch.
HĂ€ufige Probleme
BlÀtter verfÀrben sich oder verbrennen
Ursache: Zu viel direktes Sonnenlicht ohne schrittweise Gewöhnung.
Lösung: Die Pflanze langsam an helleres Licht gewöhnen, indem man sie nach und nach lÀnger direkter Sonneneinstrahlung aussetzt.
Braune BlattrÀnder
Ursache: Zu hartes Leitungswasser oder zu hohe DĂŒnger-Konzentrationen.
Lösung: Nur weiches Wasser (Regen-/destilliertes Wasser) verwenden und keinen KunstdĂŒnger geben.
Kein Wachstum wÀhrend der Vegetationsperiode
Ursache: Zu niedrige Temperaturen oder zu wenig Licht.
Lösung: Standort ĂŒberprĂŒfen, ggf. Zusatzbeleuchtung installieren und Temperatur anheben.
Schimmelbildung an BlÀttern oder Substrat
Ursache: Zu hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit schlechter Luftzirkulation oder StaunÀsse.
Lösung: FĂŒr ausreichende BelĂŒftung sorgen, Wassermenge im Untersetzer verringern, befallene Pflanzenteile entfernen.