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Fleischfressende Pflanzen

Plant photo

Drosera capillaris × Drosera spatulata

Allgemeines

Drosera capillaris × Drosera spatulata ist eine interspezifische Hybride innerhalb der Gattung Sonnentau (Drosera), die beide Elternteile miteinander kombiniert: Drosera capillaris aus dem südöstlichen Nordamerika und Drosera spatulata, die aus Australien und Asien stammt. Die Kreuzung vereint die Robustheit, Anpassungsfähigkeit und das attraktive Aussehen beider Arten. Diese fleischfressende Pflanze ist besonders aufgrund ihres kompakten Wuchses und der effektiven Fangmethode beliebt und eignet sich sowohl für die Fensterbank als auch zur Kultivierung im Terrarium.


Äußere Merkmale

Die Hybride bildet grundständige, flache Rosetten mit zahlreichen spatelförmigen bis linealischen Blättern. Die Blattspreiten sind mit roten, schleimigen Tentakeln bedeckt, an deren Spitzen sich klebrige Tröpfchen befinden. Diese Drüsen dienen dem Fang kleiner Insekten. Die Färbung der Blätter reicht – je nach Lichtintensität – von hellgrün bis zu intensiven Rottönen. Die Blütenstände erscheinen meist im Sommer und tragen mehrere kleine, fünfzählige, weißliche bis rosafarbene Blüten.


Lebensweise

Wie typische Vertreter der Sonnentaugewächse fängt die Hybride ihre Beute aktiv: Die klebrigen Drüsen auf den Blättern sondern ein klebriges Sekret ab, das kleine Insekten anlockt und festhält. Durch minimale Bewegung der Tentakel werden gefangene Beutetiere umschlossen, Enzyme ausgeschieden und die Nährstoffe aufgenommen. Auf diese Weise ergänzt die Pflanze den Mangel an Stickstoff und Phosphor, der für ihre natürlichen Standorte typisch ist.


Lebensraum und Schutz

Als Hybride tritt diese Pflanze nicht in der Natur auf, sondern ist ein Produkt gezielter Kreuzungsarbeit in Kultur. Ihre Elternarten bewohnen jedoch offene, feuchte, nährstoffarme Habitate wie Moore, sumpfige Grasländer und sandige Uferbereiche. Der Schutz der natürlichen Standorte der Elterntaxa ist bedeutend, da Moore und Feuchtgebiete weltweit bedroht sind. Der Handel mit Hybriden kann einen Beitrag zum Erhalt wild wachsender Populationen leisten, indem der Sammeldruck auf die Wildbestände vermindert wird.


Kultivierung

Die Hybride ist wegen ihrer Anpassungsfähigkeit und Robustheit sowohl für Anfänger als auch fortgeschrittene Karnivorenliebhaber geeignet. Sie lässt sich erfolgreich auf der Fensterbank, im Terrarium oder in Kalthausbedingungen kultivieren und beansprucht dabei ähnliche Pflege wie viele anderen subtropischen Sonnentauarten.


Besonderheiten

Diese Kreuzung zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Wüchsigkeit und Blühfreudigkeit aus. Sie ist in der Lage, ganzjährig unter geeigneten Bedingungen neue Fangblätter und Blüten zu produzieren. Die Pflanze vermehrt sich vegetativ durch Teilung oder Samen, allerdings sind die Samen meist steril oder zeigen eine reduzierte Keimfähigkeit. Die Hybride ist gegenüber schwankenden Kulturbedingungen toleranter als viele reine Arten.


Pflege

Licht

Ein heller, möglichst sonniger Standort wird bevorzugt. Direkte Sonne fördert die Ausbildung kräftiger Farben und gesunder Pflanzen. Im Sommer sollte eine akklimatisierende Gewöhnung an direkte Sonne erfolgen, um Blattverbrennungen zu vermeiden.


Temperatur

Die Pflanze toleriert ein breites Temperaturspektrum zwischen 15 °C und 30 °C. Im Winter sind kurzfristige Absenkungen auf 10 °C ohne Nachteile möglich, eine echte Kälte- oder Winterruhe ist jedoch nicht zwingend nötig.


Wasser

Zur Bewässerung eignet sich ausschließlich weiches Wasser wie Regenwasser oder destilliertes Wasser. Staunässe durch Anstauen im Untersetzer ist förderlich, da die Pflanze dauerhaft feuchten Boden bevorzugt.


Boden

Als Substrat empfiehlt sich eine Mischung aus Weißtorf und Quarzsand (Verhältnis etwa 2:1), frei von Dünger und Kalk. Schwere, lehmige oder humusreiche Substrate sind zu vermeiden.


Nährstoffe

Künstliche Düngung ist nicht erforderlich. Die Pflanze deckt ihren Bedarf an Mineralstoffen ausschließlich über die Verdauung gefangener Insekten.


Luftfeuchtigkeit

Eine Luftfeuchte von 50–80 % wird gut vertragen. Kurzzeitige Schwankungen nach oben oder unten führen in der Regel nicht zu Problemen. Für dauerhaft optimale Entwicklung ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit zu empfehlen.


Ruheperiode

Eine ausgeprägte Ruhepause ist nicht notwendig. Bei geringerer Lichtintensität und Temperatur im Winter kann das Wachstum jedoch vorübergehend reduziert sein. Die Pflanze bleibt ganzjährig grün.


Häufige Probleme

Blätter verfärben sich oder verbrennen

Ursache: Zu viel direktes Sonnenlicht ohne schrittweise Gewöhnung.
Lösung: Die Pflanze langsam an helleres Licht gewöhnen, indem man sie nach und nach länger direkter Sonneneinstrahlung aussetzt.


Braune Blattränder

Ursache: Zu hartes Leitungswasser oder zu hohe Dünger-Konzentrationen.
Lösung: Nur weiches Wasser (Regen-/destilliertes Wasser) verwenden und keinen Kunstdünger geben.


Pilzbefall oder Schimmel

Ursache: Zu feuchte Bedingungen bei schlechter Luftzirkulation.
Lösung: Für ausreichende Belüftung sorgen und überschüssiges Wasser im Substrat vermeiden.


Keine Bildung von Tautropfen

Ursache: Zu trockene Luft, Wassermangel oder ungünstige Temperaturen.
Lösung: Luftfeuchtigkeit erhöhen, regelmäßig gießen und auf geeigneten Standort achten.