Logo

Fleischfressende Pflanzen

Plant photo
Thumbnail 1 Thumbnail 2

Drosera capensis var. alba

Allgemeines

Drosera capensis var. alba, auch als Kap-Sonnentau „Alba“ bekannt, ist eine weißblütige Varietät des Kap-Sonnentaus und zählt zur Familie der Sonnentaugewächse (Droseraceae). Sie stammt ursprünglich aus der Kapregion in Südafrika und gehört zu den beliebtesten fleischfressenden Pflanzen im Hobbybereich. Aufgrund ihrer Robustheit und ihrer ungewöhnlichen Fangmethoden ist sie ein häufig kultivierter Vertreter der Gattung Drosera.


Äußere Merkmale

Die weißblütige Form zeichnet sich durch schmale, linealische Blätter aus, die in einer bodenständigen Rosette angeordnet sind. Charakteristisch sind die zahlreichen, klaren bis weißlich schimmernden Tentakeln, die an den Blattoberseiten sitzen und an deren Enden klebrige Fangtröpfchen gebildet werden. Die Blätter erreichen eine Länge von 8 bis 15 cm. Während die Standardform rosa oder leicht violette Blüten hervorbringt, erscheinen bei „Alba“ reinweiße, fünfzählige Blüten auf langen, aufrechten Blütenständen. Die Blütezeit erstreckt sich meist von Frühling bis in den Hochsommer.


Lebensweise

Als fleischfressende Pflanze nutzt dieses Gewächs sowohl Fotosynthese als auch den Fang kleiner Insekten zur Nährstoffaufnahme. Die klebrigen Sekrete auf den Tentakeln dienen dem Fang, Festhalten und Verdauen der Beute. Die Verdauung erfolgt durch Enzyme, die Nährstoffe wie Stickstoff abbauen und für das Pflanzenwachstum verfügbar machen. Damit ist die Art an nährstoffarme, feuchte Standorte optimal angepasst.


Lebensraum und Schutz

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in den sumpfigen, ständig feuchten Regionen der Kapregion Südafrikas. Dort besiedelt sie vor allem bodensaure, sandige und torfige Böden mit dauerhaft hohem Feuchtigkeitsgrad. In ihrer Heimat gilt die Pflanze nicht als bedroht, dennoch sind viele Feuchtgebiete weltweit durch Trockenlegung und Siedlungstätigkeit gefährdet. Ein expliziter internationaler Schutzstatus ist für diese Varietät bislang nicht ausgewiesen.


Kultivierung

Die Kultivierung gelingt sowohl auf sonnigen Fensterbänken als auch in Gewächshäusern und Terrarien. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie zu einer idealen Einsteigerpflanze in der Karnivorenpflege. Wichtig sind dauerhaft feuchte, nährstoffarme Substrate, hohe Luftfeuchte und eine ausreichende Versorgung mit Licht.


Besonderheiten

Die Sorte „Alba“ unterscheidet sich von der Typform insbesondere durch ihre reinweißen Blüten sowie durch das Fehlen von Anthocyaninen, was zu einer fehlenden rötlichen Färbung der Tentakel und Blätter führt. Die Pflanze zeigt einen intensiven Fangmechanismus, indem sie bei Kontakt mit Beute die Tentakel in Richtung des gefangenen Insekts krümmt, um dieses noch fester zu fixieren. Eine weitere Besonderheit ist die hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen.


Pflege

Licht

Helles, indirektes Licht führt zu optimalem Wachstum. Direkte Sonne ist möglich, sollte aber schrittweise angewöhnt werden, da die Varietät empfindlich auf plötzliche Lichtveränderungen reagieren kann.


Temperatur

Die optimale Temperatur liegt zwischen 18 und 28 °C. Kurzfristig werden leichtere Schwankungen toleriert, anhaltende Hitze über 32 °C sollte jedoch vermieden werden.


Wasser

Es wird ausschließlich kalkfreies Wasser wie Regen-, destilliertes oder Osmosewasser verwendet. Das Substrat muss dauerhaft feucht bleiben, Staunässe sowie zeitweise Überflutung werden gut vertragen.


Boden

Die besten Ergebnisse werden mit einem Gemisch aus Weißtorf und Quarzsand im Verhältnis 2:1 oder reinem Weißtorf (ungedüngt, ohne Zusätze) erzielt. Der pH-Wert sollte im sauren Bereich (zwischen 4 und 5) liegen.


Nährstoffe

Eigene Düngung ist nicht erforderlich. Die Pflanze deckt den Stickstoffbedarf größtenteils über den Insektenfang. Bei Mangel an natürlicher Beute kann punktuell ein winziges Stück Futtertier auf das Fangblatt gegeben werden, auf Kunstdünger generell verzichten.


Luftfeuchtigkeit

Eine mäßig bis hohe Luftfeuchtigkeit (ab 50 %, optimal 60–80 %) wirkt sich positiv auf das Wachstum und die Ausbildung der Fangtröpfchen aus. Zu trockene Luft kann das Wachstum und die Klebkraft der Tentakel negativ beeinflussen.


Ruheperiode

Eine ausgeprägte Winterruhe ist nicht zwingend erforderlich. Bei kultivierten Exemplaren genügt oft die natürliche Reduzierung von Licht und Temperatur im Winter. Eine Kurzzeitruhe mit weniger Gießen und etwas geringerer Temperatur kann das Wachstum fördern.


Häufige Probleme

Blätter verfärben sich oder verbrennen

Ursache: Zu viel direktes Sonnenlicht ohne schrittweise Gewöhnung.
Lösung: Die Pflanze langsam an helleres Licht gewöhnen, indem man sie nach und nach länger direkter Sonneneinstrahlung aussetzt.


Braune Blattränder

Ursache: Zu hartes Leitungswasser oder zu hohe Dünger-Konzentrationen.
Lösung: Nur weiches Wasser (Regen-/destilliertes Wasser) verwenden und keinen Kunstdünger geben.


Keine Klebetröpfchen an den Blattdrüsen

Ursache: Zu niedrige Luftfeuchtigkeit oder zu trockene Standortbedingungen.
Lösung: Für höhere Luftfeuchtigkeit sorgen und gegebenenfalls Standort wechseln oder durch Terrarienhaltung verbessern.


Blattspitzen vertrocknen

Ursache: Zugluft oder starker Wassermangel im Wurzelbereich.
Lösung: Vor Zugluft schützen und Substrat gleichmäßig feucht halten.


Fäulnis an Wurzeln oder Blättern

Ursache: Dauerhaft nasses, verdichtetes Substrat oder schlechte Belüftung.
Lösung: Für lockeres, luftiges Substrat sorgen, keine Staunässe über Wochen. Erfrischung des Substrats und ggf. Umpflanzen.