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Fleischfressende Pflanzen

Plant photo

Drosera capensis

Allgemeines

Drosera capensis, im Deutschen als Kap-Sonnentau bezeichnet, ist eine in Südafrika beheimatete fleischfressende Pflanze aus der Familie der Sonnentaugewächse (Droseraceae). Die Art zählt zu den am häufigsten kultivierten Sonnentauen und ist insbesondere durch ihre Anpassungsfähigkeit und relativ unkomplizierte Pflege beliebt. Ihre besonderen Klebfalleinrichtungen und das charakteristische Erscheinungsbild machen sie zu einem repräsentativen Beispiel für die Gruppe der Klebefallen bildenden Karnivoren.


Äußere Merkmale

Die Rosettenpflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 40 cm. Die lanzettlichen, schmalen Blattspreiten sind meist zwischen 6 und 15 cm lang und sitzen auf kurzen Blattstielen. Auffällig sind die zahlreichen rötlich gefärbten Tentakeln, aus deren Drüsen ein klebriger Schleim austritt. Dieser Sekretfilm dient sowohl zum Anlocken als auch zum Festhalten von Beutetieren. Die Blütenstände entwickeln sich in den Frühjahrs- und Sommermonaten und tragen mehrere zarte, oft rosafarbene Blüten, die sich nacheinander öffnen.


Lebensweise

Die Art hat sich auf nährstoffarme, sandige Substrate spezialisiert und kompensiert den Nährstoffmangel des Bodens durch den Fang kleiner Insekten. Mit ihren beweglichen Tentakeln wird Beute festgehalten und durch Enzymsekrete verdaut. Die resorbierten Nährstoffe sichern das Überleben und Wachstum der Pflanze in sonst unwirtlichen Habitaten.


Lebensraum und Schutz

Als endemische Pflanze Südafrikas besiedelt Drosera capensis feuchte Standorte im Fynbos, wie Uferbereiche von Bächen, Sümpfen oder schlecht entwässerte, sandige Böden. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gilt die Art derzeit nicht als bedroht. Allerdings kann sie außerhalb ihres Ursprungsareals als invasive Art auftreten, weshalb der Auswilderung kontrollierte Aufmerksamkeit zu schenken ist.


Kultivierung

Die Kultivierung dieser Art ist einfach und für Anfänger geeignet. Mit geeigneten Bedingungen gedeiht sie sowohl auf sonnigen Fensterbänken als auch in Terrarien. Eine Aufzucht aus Samen ist problemlos möglich, ebenso die vegetative Vermehrung durch Blatt- oder Wurzelschnittlinge.


Besonderheiten

Die charakteristische Fangmethode zählt zu den sogenannten Klebfallen. Das schnelle Einrollen der Blätter nach Beutekontakt demonstriert die außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit der Pflanze. Darüber hinaus ist Drosera capensis für ihre Fähigkeit bekannt, auch längere Trockenphasen zu überstehen, sofern die Wurzeln kurzfristig nicht vollständig austrocknen.


Pflege

Licht

Es wird ein sehr heller Standort mit mindestens 4–6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag empfohlen. Bei ganzjähriger Kultur auf der Fensterbank ist Süd- oder Westausrichtung vorteilhaft. Unter Kunstlicht sollten spezielle Pflanzenlampen verwendet werden.

Temperatur

Von Frühjahr bis Herbst werden Temperaturen von 18–28 °C bevorzugt. Im Winter toleriert die Pflanze auch Werte um 5–12 °C, ohne das Wachstum einzustellen. Frost sollte jedoch vermieden werden.

Wasser

Die Bewässerung erfolgt am besten im Anstauverfahren mit weichem, mineralarmem Wasser (Regenwasser oder destilliertes Wasser). Das Substrat sollte stets feucht, jedoch nicht dauerhaft nass gehalten werden.

Boden

Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Weißtorf und Quarzsand im Verhältnis 2:1. Alternative Zusätze, wie Perlit oder Vermiculit, können die Durchlässigkeit verbessern.

Nährstoffe

Eine Düngung ist nicht erforderlich. Die Versorgung erfolgt ausschließlich über den Insektenfang. Kunstdünger sind zu vermeiden, da sie Wurzelschäden und Wachstumsstörungen verursachen können.

Luftfeuchtigkeit

Eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 % fördert die Entwicklung kräftiger Fangblätter, ist aber für die Kultur nicht zwingend vorgeschrieben. Regelmäßiges Lüften beugt Schimmelbildung vor.

Ruheperiode

Eine ausgeprägte Winterruhe ist nicht notwendig, leichte Wachstumseinschränkungen bei kühler und weniger heller Überwinterung sind aber normal. Die Bewässerung kann in dieser Zeit etwas reduziert werden.


Häufige Probleme

Blätter verfärben sich oder verbrennen

Ursache: Zu viel direktes Sonnenlicht ohne schrittweise Gewöhnung.
Lösung: Die Pflanze langsam an helleres Licht gewöhnen, indem man sie nach und nach länger direkter Sonneneinstrahlung aussetzt.

Braune Blattränder

Ursache: Zu hartes Leitungswasser oder zu hohe Dünger-Konzentrationen.
Lösung: Nur weiches Wasser (Regen-/destilliertes Wasser) verwenden und keinen Kunstdünger geben.

Fäulnis am Wurzelhals

Ursache: Dauerhaft nasse Bedingungen und unzureichende Drainage.
Lösung: Substrat lockerer gestalten, gelegentlich abtrocknen lassen und Staunässe vermeiden.

Geringer Insektenfang

Ursache: Zu trockene Luft oder zu dunkler Standort.
Lösung: Luftfeuchtigkeit etwas erhöhen und Standort wechseln oder Zusatzbeleuchtung nutzen.

Schwaches Wachstum im Winter

Ursache: Mangelndes Licht und zu hohe Temperaturen.
Lösung: Pflanze kühler und so hell wie möglich überwintern.