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Fleischfressende Pflanzen

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Drosera aliciae

Allgemeines

Alices Sonnentau (Drosera aliciae) ist eine in Südafrika heimische, mehrjährige fleischfressende Pflanze aus der Familie der Sonnentaugewächse (Droseraceae). Sie wurde 1905 erstmals beschrieben und nach Alice Norton benannt. Die Art zählt zu den sogenannten Rosetten-Sonnentauen, welche sich durch ihre dicht am Boden wachsenden Blattrosetten und die klebrigen Fangblätter auszeichnen. Alices Sonnentau ist besonders bei Pflanzenfreunden und in der Kultivierung aufgrund seiner Attraktivität und vergleichsweise einfachen Haltung beliebt.


Äußere Merkmale

Diese Art bildet kompakte, dichte Blattrosetten mit einem Durchmesser von etwa 5 bis 8 Zentimetern. Die spatelförmigen Blätter sind leuchtend grün bis rötlich überlaufen und dicht mit langen, rötlichen Tentakeln besetzt. An den Tentakelspitzen befinden sich auffällige, glänzende Schleimtröpfchen, die als Fangmechanismus dienen. Im Sommer erscheinen auf langen, aufrechten Stielen zarte, rosafarbene bis purpurfarbene Blüten mit fünf Kronblättern, die sich einzeln öffnen.


Lebensweise

Alices Sonnentau zählt zu den aktiven Fleischfressern: Die Fangblätter sondern zuckerhaltigen Schleim ab, der Insekten anlockt und sie durch Klebewirkung festhält. Nach dem Fang rollen sich die Blattränder schrittweise um das eingeschlossene Insekt, um die Verdauung zu optimieren. Spezielle Verdauungsenzyme bauen die Beute ab, deren Nährstoffe von der Pflanze aufgenommen werden. Dieser Mechanismus kompensiert den Nährstoffmangel im natürlichen Lebensraum.


Lebensraum und Schutz

Die natürliche Verbreitung erstreckt sich auf die felsigen, feuchten Regionen der südafrikanischen Tafelbergregion (Western Cape). Dort besiedelt die Art nährstoffarme, saure Böden, die meist sandig-torfig und regelmäßig feucht sind. Obwohl sie in ihrem Ursprungsgebiet aktuell nicht als gefährdet gilt, sind ihre Lebensräume durch Urbanisierung und Landwirtschaft lokal bedroht. Alices Sonnentau unterliegt keinem internationalen Schutzstatus, doch der Erhalt ihrer natürlichen Habitate ist für das langfristige Überleben entscheidend.


Kultivierung

Die Art eignet sich hervorragend als Einsteigerpflanze für die Haltung fleischfressender Pflanzen. Aufgrund ihrer Toleranz gegenüber kleineren Pflegefehlern und ihrer Anpassungsfähigkeit wird sie häufig auch in Schulen und botanischen Gärten kultiviert. Die Vermehrung erfolgt einfach über Samen oder Teilung der Rosetten.


Besonderheiten

Auffällig ist die starke Ausfärbung der Blätter unter ausreichendem Lichteinfluss, was der Pflanze einen dekorativen Charakter verleiht. Durch ihre aktive Bewegung der Fangblätter kann sie auch größere Beutetiere erfassen als viele andere Sonnentau-Arten vergleichbarer Größe. Ferner ist die Art in der Lage, sich bei ungünstigen Witterungsbedingungen (z. B. Trockenheit) durch Wachstumspausen und Rückzug auf eine kleine Blattrosette zu schützen.


Pflege

Licht

Alices Sonnentau benötigt sehr viel Licht, um vital zu bleiben und eine schöne Rotfärbung zu entwickeln. Ein Standort am Südfenster oder der Einsatz von Zusatzbeleuchtung mit mindestens 12-14 Stunden Licht täglich ist empfehlenswert.


Temperatur

Die ideale Temperatur liegt tagsüber bei 18 bis 28 °C, nachts sollten Werte unter 10 °C vermieden werden. Im Winter eignet sich ein heller, kühler Standort mit Temperaturen um 10 – 15 °C für die Ruheperiode.


Wasser

Es sollte ausschließlich kalkfreies Wasser (Regenwasser oder destilliertes Wasser) verwendet werden. Die Pflanze steht idealerweise im Anstauverfahren: Der Topf befindet sich permanent mit 1–2 cm Wasser im Untersetzer. Staunässe direkt im Substrat ist jedoch zu vermeiden.


Boden

Als Substrat empfiehlt sich ein Gemisch aus Weißtorf und Quarzsand im Verhältnis 2:1 ohne Zusatz von Düngern. Das Substrat soll dauerhaft feucht, aber locker und gut durchlüftet sein.


Nährstoffe

Die Versorgung mit Nährstoffen erfolgt fast ausschließlich über den Insektenfang. Eine zusätzliche Düngung ist nicht notwendig und kann der Pflanze schaden.


Luftfeuchtigkeit

Eine hohe Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 % wirkt sich positiv auf Wachstum und Wohlbefinden aus, ist aber nicht zwingend für die Kultivierung unter Zimmerbedingungen erforderlich.


Ruheperiode

Während des Winters reduziert Alices Sonnentau das Wachstum. In dieser Zeit empfiehlt sich ein etwas trockeneres Substrat und eine niedrigere Temperatur (10–15 °C), ohne dass die Pflanze austrocknet.


Häufige Probleme

Blätter verfärben sich oder verbrennen

Ursache: Zu viel direktes Sonnenlicht ohne schrittweise Gewöhnung.
Lösung: Die Pflanze langsam an helleres Licht gewöhnen, indem man sie nach und nach länger direkter Sonneneinstrahlung aussetzt.


Braune Blattränder

Ursache: Zu hartes Leitungswasser oder zu hohe Dünger-Konzentrationen.
Lösung: Nur weiches Wasser (Regen-/destilliertes Wasser) verwenden und keinen Kunstdünger geben.


Mangelndes Wachstum und schwache Färbung

Ursache: Zu wenig Licht.
Lösung: Den Standort wechseln oder mit Kunstlicht ergänzen.


Schimmelbildung auf dem Substrat

Ursache: Zu hohe Feuchtigkeit und mangelhafte Belüftung.
Lösung: Für bessere Luftzirkulation sorgen und ggf. Substrat wechseln.


Blätter welken oder vertrocknen

Ursache: Zu trockenes Substrat, zu geringe Luftfeuchtigkeit.
Lösung: Substrat gleichmäßig feucht halten, ggf. Luftfeuchtigkeit erhöhen.